Budgetbericht 2026

Funktionale Gliederung

Sachgruppengliederung

Investitionsrechnung

Die Rechnungslegung der Gemeinden sieht für die Investitionsrechnung alle Ausgaben und Einnahmen mit einem zukünftigen Nutzen vor, die den Schwellenwert von 150’000 Franken übersteigen und über mehrere Jahre genutzt werden können.
Mit dem Beginn der Nutzungsdauer, also nach der Fertigstellung der Investitionsprojekte, werden diese Ausgaben in der Bilanz aktiviert und über die definierte Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Gemeindehaushalt wird nicht direkt durch die Investition, sondern durch die daraus entstehenden Abschreibungen über die definierte Nutzungsdauer belastet, sowie die Verzinsung der nötigen Kredite.

Im Jahr 2026 sollen laut Investitionsplan Nettoinvestitionen in der Höhe von 18,59 Millionen Franken getätigt werden. Davon gehen 16,14 Millionen Franken zu Lasten des allgemeinen Haushalts. 2,45 Millionen Franken betreffen den spezialfinanzierten Bereich der Parkplatzbewirtschaftung (Tiefgarage Marktplatz) und den Bereich Abwasser.

Der Investitionsplan für die kommenden Jahre ist auf der Website des Budgetberichts www.jahresbericht.flawil.ch sowie auf www.flawil.ch unter der Rubrik «Aktuelles – Dokumentationen – Budgetbericht 2026» zu finden.

Der Gemeinderat beantragt der Bürgerversammlung die vorgängig aufgeführten und nachfolgend erläuterten neuen Investitionskredite. Diese Kredite werden voraussichtlich grossteils 2026 verwendet, gewisse Planungsarbeiten und deren Abschluss können ins 2027 übergehen.

Schulbauten: Sanierung und Umbau Hinterer Grund

Mit der Investitionsrechnung 2022 wurde an der Bürgerversammlung vom 30. November 2021 ein Kredit von 250’000 Franken für die Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts durch die Bürgerschaft genehmigt. Zwischenzeitlich hat der Gemeinderat die Stossrichtung genehmigt. Im November 2023 hiess die Bürgerschaft einen Projektierungskredit in der Höhe von 300’000 Franken gut.
In der Folge wurde ein Planerteam damit beauftragt, ein konkretes Bauprojekt für die Sanierung des Schulhauses zu erarbeiten. Für die Umbau- und Sanierungsmassnahmen wird mit Kosten in der Höhe von 6’150’000 Franken (+/- 20 %) gerechnet. Die für den Kredit notwendige Urnenabstimmung ist im ersten Halbjahr 2026 vorgesehen. Der Baubeginn erfolgt voraussichtlich im Januar 2027, die Inbetriebnahme entsprechend im Februar 2028.

Schulbauten: Sanierung und Erweiterung Vorderer Grund

Die ungenügenden Platzverhältnisse im Schulhaus Hinterer Grund machen eine Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Vorderer Grund notwendig. Zu diesem Zweck soll im Jahr 2026 ein Sanierungskonzept erarbeitet werden, um den Bedarf der Gebäudesanierung und –erweiterung festlegen zu können. Auf Basis des Sanierungskonzepts erfolgt die Projektierung des konkreten Bauprojekts im Jahr 2027 und voraussichtlich in den Jahren 2028/2029 die effektiven Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten. Parallel dazu prüft der Gemeinderat im Rahmen einer Gesamtstudie über das Schulareal Grund eine optimale Nutzung der heutigen Freiflächen und der alten Turnhalle Grund.

Oberstufenzentrum Feld – Sanierung Schulküche 2

Die Schulküche 2 im Oberstufenzentrum ist in einem sehr schlechten Zustand und erfüllt die heutigen hygienischen und baulichen Anforderungen nicht mehr. Damit die Schülerinnen und Schüler weiterhin unter zeitgemässen Bedingungen kochen und lernen können, soll die Küche saniert und neu eingerichtet werden. Geräte und Beleuchtung, die noch gut sind, werden weiterverwendet, und auch die
bestehende Abluftanlage bleibt nach einer gründlichen Reinigung im Einsatz – so wird die Schulküche ressourcenschonend erneuert.

Aussenschulanlagen Flawil – Umrüstung Sportplatzbeleuchtungen

Der Kredit von 435’000 Franken ermöglicht die Umrüstung der Flutlichtanlagen beim Oberstufenzentrum und der Schulanlage Botsberg auf moderne LED-Technik. Damit werden Energieverbrauch und Betriebskosten deutlich gesenkt, die Lichtqualität verbessert und die Sicherheit für Sporttreibende erhöht. LED-Leuchten sind langlebiger und wartungsärmer, was künftige Unterhaltskosten reduziert. Bestehende Flutlichtmasten werden, soweit ihr Zustand dies zulässt, weiterverwendet, sodass die Mittel effizient und nachhaltig eingesetzt werden.

Hardware für Schülerinnen und Schüler 1to1-Computing

Die Verwendung der Geräte im Unterricht nimmt stetig zu. Ab der 5. Primarschulklasse gibt es ein eigenständiges Fach «Medien und Informatik» und Lehrmittel sind zum Teil nur noch online verfügbar. Die digitale Transformation in der Volksschule, Stichwort: IT-Bildungsoffensive, ist in vollem Gange. Entsprechend werden ab der 3. Primarschulklasse alle Schülerinnen und Schüler mit einem persönlichen Gerät ausgestattet. In einer 1. und 2. Tranche im Sommer bzw. Herbst 2023 wurden alle Schülerinnen und Schüler der 4. und 6. Klassen mit einem iPad sowie alle der 1. und 2. Oberstufenklassen mit einem Convertible (Laptop/Tablett-Hybrid) ausgerüstet. Im Frühling und Sommer 2024 wurde mit der dritten Etappe die 5. Klassen der Primarschule sowie die Schülerinnen und Schüler der dazumal 1. Oberstufe ausgerüstet. In der vierten Tranche schliesslich erhielten nun auch noch die Kinder der 3. Klassen ihr persönliches Gerät. Ab 2026 geht es darum, jährlich die neuen Jahrgänge der 3. Primar- sowie der 1. Oberstufenklassen auszurüsten. Für 2026 wird dafür ein Kredit von 350’000 Franken beantragt.

Toggenburgerstrasse Geh- und Radweg 2. Etappe

Der Kanton St.Gallen plant den Bau eines kombinierten Geh- und Radweges zwischen Scheidwegkreisel und Botsbergerrietstrasse. Der erste Abschnitt zwischen Rudlenstrasse und Botsbergerrietstrasse soll ab dem Jahr 2026 umgesetzt werden. Die zweite Etappe zwischen Rudlenstrasse und
Scheidwegkreisel erfolgt, sobald die Rechtsmittelverfahren abgeschlossen sind und das Strassenbauprojekt rechtskräftig ist.

Sanierung Burgauer- und Gielenstrasse im Bereich Welschhüsli

Als Gemeindestrasse 1. Klasse dient die Burgauerstrasse zur Erschliessung des Weilers Burgau sowie der Oberen Ge-gend. Die Burgauerstrasse führt von der St.Gallerstrasse bis zur Eggstrasse. Vom Einlenker Gielenstrasse bis zur Parzelle Nr. 2743 ist die Burgauerstrasse in einem schlechten Zustand. Die nordöstliche Strassenrandseite ist stetig in Bewegung, wie die wiederkehrenden Senkungen und Längsrisse im Strassenbelag beweisen. Der Gemeinderat hat – nach erfolgter öffentlicher Mitwirkung – das Strassenbauprojekt genehmigt. Vorbehältlich der öffentlichen Projektauflage sollen die Sanierungsarbeiten im Jahr 2026 umgesetzt werden. Der beantragte Gesamtkredit beträgt 950’000 Franken.

Sanierung Säntisstrasse West (2. Etappe)

Die Säntisstrasse im westlichen Abschnitt ist schmal und in einem schlechten baulichen Zustand. Das Bauprojekt sieht vor, die Strasse zu erneuern, Verbesserungen für den Langsamverkehr zur erzielen und Ausweichmöglichkeiten für den motorisierten Verkehr zu schaffen. Dafür wird ein Projektierungskredit beantragt.

Sanierung Oberdorfstrasse

Aufgrund des schlechten technischen Zustandes soll die Oberdorfstrasse zwischen Bahnhofplatz und Enzenbühlstrasse im Bestand saniert werden. Zudem wird die Haltestelle «Wohn- und Pflegeheim» behindertengerecht ausgebaut. Dafür wird ein Projektierungskredit beantragt.

Kanalisationsumlegung Parzelle 2651 (St.Gallerstrasse 150)

Die öffentliche Schmutz- (DN 200) und Meteorwasserkanalisation (DN400) verläuft im heutigen Zustand auf der Parzelle Nr. 2651 vom KS 72 entlang der östlichen sowie nördlichen Parzellengrenze bis zum Vereinigungsschachtbauwerk (KS 7), welches auf der Parzelle der Kantonsstrasse liegt. Die Länge der auf der Parzelle verlaufenden Kanalisation beträgt ca. 85 m. Das Projekt sieht eine Erneuerung und Verlegung der Kanalisationsleitungen vor.

GEP-Massnahme Kantonsstrasse

Der Kanton St.Gallen als Eigentümer der Wiler- / St.Gallerstrasse möchte im Abschnitt Isnyplatz bis Landbergstrasse das Strassenraumgestaltungsprojekt umsetzen. In diesem Zusammenhang soll auch die öffentliche Kanalisationsleitung gemäss Empfehlung der Generellen Entwässerungsplanung (GEP) im entsprechenden Abschnitt saniert werden. Konkret sind Leitungen der öffentlichen Kanalisation im Bereich Bärenplatz auf einer Länge von rund 90 Metern zu erneuern. Parallel dazu muss ein gemauerter Natursteinkanal im Bereich der Liegenschaft Hofstetter, welcher die Kantonsstrasse unterquert, erneuert werden.

GEP-Massnahme Oberbotsbergstrasse

Gemäss Bericht zur Generellen Entwässerungsplanung (GEP) muss die öffentliche Kanalisation in der Oberbotsbergstrasse im Abschnitt Steigstrasse bis Hohlgasse
saniert werden. Aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen die Sanierungsarbeiten in Koordination mit dem Bau der neuen Fernwärmeleitung in der Oberbotsbergstrasse durch die Technischen Betriebe Flawil.

Neubau Turnhalle und Musikschulzentrum Feld

Die Flawiler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger befürworteten am 7. März 2021 den Bruttokredit von 18’655’500 Franken für den Neubau von Turnhalle und Musikschulzentrum Feld als Holzbau deutlich mit 2161 zu 889 Stimmen. An der Bürgerversammlung am 30. April 2024 stimmten die Flawiler Stimmberechtigten darüber hinaus einem Nachtragskredit für projektbedingte Mehrkosten in der Höhe von 2,64 Millionen Franken zu. In der Zwischenzeit ist der Startschuss gefallen. In einer ersten Etappe wurde die alte Turnhalle abgebrochen sowie das Turnhallenprovisorium für die Übergangszeit errichtet. Kurz darauf begannen die Arbeiten für die Baugrube und mittlerweile sind die Rohbauarbeiten in vollem Gange. Die Aufrichtung des Gebäudes ist auf Ende der Herbstferien 2025 vorgesehen. Ab Frühjahr 2026 starten die Innenausbauarbeiten und Ende August 2026 soll nach aktueller Planung die Anlage übernommen und nach den Herbstferien 2026 genutzt werden.

Neubau Heizzentrale Feld

Bereits seit 1987 besteht zwischen der Politischen Gemeinde Flawil mit dem Kindergarten Feld, dem Oberstufenzentrum inklusive Turnhallen, den beiden Primarschulhäusern und dem Lindensaal, der Genossenschaft für Seniorenwohnungen Flawil sowie der reformierten Kirchgemeinde Flawil mit der Kirche und dem Kirchgemeindezentrum ein Nahwärmeverbund. Dessen Heizzentrale befindet sich im Oberstufenschulhaus und besteht aus zwei Gaskesseln. 2018 und 2019 wurden sämtliche Leitungen und Unterstationen erneuert, um den Nahwärmeverbund für die kommenden Jahrzehnte zukunftssicher zu machen. Auf eine Veränderung der Wärmeerzeugung wurde damals bewusst verzichtet, da das Projekt Dreifachturnhalle mit Musikschulzentrum absehbar war. Mit dem Neubau ist auch der Bau einer gemeinsamen Wärmezentrale mit Eisspeicher und Blockheizkraftwerk verbunden. Die Vertragspartner standen dem geplanten Heizungsprojekt positiv gegenüber und gingen davon aus, dass der Nahwärmeverbund künftig mit 90 % erneuerbarer Energie betrieben werden würde. Neu soll der bestehende Nahwärmeverbund im Feld an den Fernwärmeverbund der Technischen Betriebe angeschlossen werden. Die Technischen Betriebe bieten zukünftig die Möglichkeit, mit Fernwärme sogar zu 100 % nachhaltig zu heizen.

Schulhaus Hinterer Grund / Projektierung Phase 2

Nach dem gehnemigten Kredit für die Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts im November 2021, bewilligte die Bürgerversammlung im November 2023 einen Projektie-
rungskredit in Höhe von 300’000 Franken. Ein Planerteam wird nun damit beauftragt, ein konkretes Bauprojekt für die Sanierung des Schulhauses zu erarbeiten. Für die Umbau- und Sanierungskosten wird mit Kosten in der Höhe von 6’150’000 Franken (+/- 20 %) gerechnet. Die für den Kredit notwendige Urnenabstimmung ist im ersten Halbjahr 2026 geplant. Der Baubeginn erfolgt voraussichtlich im Januar 2027, die Inbetriebnahme entsprechend im Februar 2028.

Schulbauten / Erneuerung zentrales Schliesssystem

Das genutzte Schliesssystem ist am Lebensende und die Ersatzteile können kaum mehr beschafft werden, was die Unterhaltskosten steigen lässt. Der Ersatz soll in zwei Etappen 2025 und 2026 vonstattengehen. Der Kredit von 300’000 Franken entspricht der zweiten Phase.

Ersatz Beleuchtungen Schulliegenschaften

Die Umrüstung auf LED-Technik schreitet weiter voran. 2026 sollen weitere Schulhäuser umgerüstet werden und die Teils alten Leuchten ersetzt werden. Dazu wurde ein Gesamtkredit von 500’000 Franken genehmigt. Der Kredit von 200’000 Franken entspricht der zweiten Phase.

Ausstattung Schulzimmer mit digitaler Präsentationstechnik

Die Bürgerversammlung vom 28. November 2023 geneh-
migte den Kredit von 1’620’000 Franken für die Ausstattung der Schulzimmer mit digitaler Präsentationstechnik. In den Schulzimmern der Schule Flawil gibt es rund 100 «klassische» Wandtafeln. Diese sind nicht mehr zeitgemäss. Insbesondere, wenn die Schülerinnen und Schüler nun schrittweise mit Einzelgeräten, Tablets und Convertibles ausgestattet werden. Der Einsatz der neuen Geräte erhöht die Möglichkeiten an Lehr- und Lernformen sowie Interaktionen in den Klassen. Deshalb werden rund ein Drittel der bestehenden Wandtafeln durch digitale Präsentationstechnik ersetzt und zwei Drittel der bestehenden Wandtafeln werden umgerüstet bzw. mit digitaler Präsentationstechnik ergänzt. Die dafür benötigten Screens sind inzwischen
beschafft und deren Installation ist schon weit fortgeschritten. Das Projekt kann im Sommer 2026 abgeschlossen werden.

Marktplatz (Neugestaltung)

Anlässlich der Urnenabstimmung vom 7. März 2021 beantragte der Gemeinderat der Bürgerschaft für die Neugestaltung des Marktplatzes einen Bruttokredit von 8,275 Millionen Franken. Die Flawilerinnen und Flawiler stimmten bei einer Stimmbeteiligung von 52,2 Prozent dem Antrag des Gemeinderats mit 1677 Ja-Stimmen gegen 1450 Nein-Stimmen zu. Der Kredit beinhaltet den Bau eines Kulturhauses mit offener Markthalle und Tiefgarage. Das Projekt ist unter Einbezug der Bevölkerung und von Anspruchsgruppen entstanden. In den letzten beiden Jahren wurde das Vorprojekt zum Bauprojekt weiterentwickelt. Anfang 2023 lag das Baugesuch öffentlich auf. Gegen das Bauvorhaben sind mehrere Einsprachen eingegangen, welche verhandelt werden konnten. Im März 2024 hat die Bau- und Infrastrukturkommission die Baubewilligung zur Neugestaltung des Marktplatzes erteilt. In den vergangenen Jahren stiegen die Baukosten markant. Die teuerungs- und projektbedingten Mehrkosten seit der Urnenabstimmung vom 7. März 2021 betragen rund 2,25 Millionen Franken. Die teuerungsbedingten Mehrkosten von 1,2 Millionen Franken wurden durch den Gemeinderat genehmigt. Die Flawiler Stimmberechtigten genehmigten am 28. November 2023 anlässlich der Bürgerversammlung den Nachtragskredit für die projektbedingten Mehrkosten von rund einer Million Franken. Im Frühjahr 2025 erfolgte der Baustart. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2026 geplant.

Weideggpärkli / Attraktivitätssteigerung innerstädtischer Freiräume

Das Weidegg-Pärkli liegt leicht erhöht in einem Wohngebiet. Von dort bietet sich ein weiter Ausblick über die Gemeinde. Das Weidegg-Pärkli bietet keine spezifischen Angebote für Kinder, spielt aber trotzdem eine wesentliche Rolle in der Versorgung mit öffentlichen Grünflächen in Flawil. Der Park teilt sich in zwei Teilflächen: Im östlichen Bereich führt ein Rundweg um eine nutzungsoffene Rasenfläche, die auch zum Spielen geeignet ist. Nach Norden öffnet sich der Ausblick über Flawil. Grosse, alte Bäume spenden Schatten. Der westliche Teil liegt etwas versteckt hinter Hecken und Gebüsch. Gemäss Spiel- und Pausenplatzkonzept der Gemeinde Flawil aus dem Jahr 2015 ist das Weidegg-Pärkli neben dem Lüdi-Pärkli eine der raren öffentlichen Grünflächen der Gemeinde. Durch seine idyllische Lage mit Aussicht hat es ein grosses Potential nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Wohnquartiere, sondern für die gesamte Bevölkerung der Gemeinde. Bei der Neugestaltung soll mit einem Treppenaufgang eine neue Verbindung von der Höhenstrasse in das Pärkli erstellt werden. Nebst Neubepflanzungen von Hochstammbäumen, weiteren Sitzgelegenheiten und einer neuen Chaussierung der Wege sollen Aussichtsplattformen den Blick ins Dorf ermöglichen. Der Bruttokredit beträgt 250’000 Franken. Es wird mit einem Betrag aus dem Agglomerationsprogramm von 75’000 Franken gerechnet. Derzeit werden die eingegangenen Mitwirkungsantworten bearbeitet.

Sanierung Wiler- / St.Gallerstrasse; Anteil Kantonsstrasse 1. Etappe

An der Urnenabstimmung vom 12. Februar 2017 haben die Flawiler Stimmberechtigten dem Gemeindebeitrag für das Kantonsstrassenprojekt Wiler- und St.Gallerstrasse zuge-
stimmt. Von den Gesamtkosten von 8,615 Millionen Franken trägt mehr als die Hälfte der Kanton. Der Kostenanteil für die Gemeinde Flawil beträgt 4,665 Millionen Franken. Nach dem Ja der Flawiler Stimmberechtigten wurden die Pläne öffentlich aufgelegt. Insgesamt gingen 34 Einsprachen gegen das Projekt ein. Es konnten jedoch mit allen Einsprechenden einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Auch bei diesem Projekt gibt es teuerungs- und projektbedingte Mehrkosten. Der Gemeindeanteil erhöht sich um rund 600’000 Franken und gilt als gebundene Ausgabe. Der Start der Bauarbeiten hat sich aufgrund der Landerwerbsverhandlungen verzögert. In einem Fall läuft ein Enteignungsverfahren. Ein Baustart ist zurzeit offen.

Toggenburgerstrasse: Geh- und Radweg, 1. Etappe

Das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen plant, vom Scheidwegkreisel bis zur Gemeindegrenze einen Geh- und Radweg zu realisieren. Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 26. September 2017 den Gemeindeanteil in der Höhe von brutto 802‘795 Franken an den Kosten für den Geh- und Radweg Maestrani genehmigt. In der Zwischenzeit hat der Kanton das Projekt öffentlich aufgelegt, die gegen das Projekt eingereichten Einsprachen erledigt und die Landerwerbsverhandlungen sind im Abschluss. Erfreulicherweise wird das Projekt günstiger als ursprünglich angenommen, womit der Gemeindebeitrag noch 523’000 Franken (brutto) beträgt. Das kantonale Tiefbauamt geht davon aus, dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2026 starten werden.

Begegnungszone Magdenauerstrasse bis Badstrasse

Im Rahmen der Neugestaltung des Marktplatzes wird auch die Magdenauerstrasse zwischen der St.Galler- und der Badstrasse saniert. Das Projekt ist auf das Kantonsstrassenprojekt Wiler- und St.Gallerstrasse abgestimmt. Der betreffende Abschnitt der Magdenauerstrasse wird als Begegnungszone ausgestaltet. Von der St.Gallerstrasse bis zur neuen Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage unter dem Marktplatz gilt Einbahnverkehr. Der Radverkehr wird im Gegenverkehr geführt.

Westausfahrt: Arealentwicklung

Entlang der Bahngleise in Richtung Westen erstreckt sich ein Gebiet, das derzeit als Parkplatz genutzt wird. Teile des Gebiets sind Bestandteil des Bahnareals, weitere Teile befinden sich in der Kernzone. Eine  funktionale und ortsbauliche Lösung wird angestrebt. Derzeit prüft die Gemeinde die partizipative Entwicklung eines Nutzungs- und Gestaltungskonzepts entlang der Westausfahrt. Der Bruttokredit beträgt 200’000 Fran-ken. Es wird mit einem Betrag aus dem Agglomerationsprogramm von 50’000 Franken gerechnet

Radwegverbindung Bahnhofplatz bis Burgauerstrasse / Projektierung

Der kantonale Veloweg der Route Nr. 33 «Fürstenlandradweg» führt heute umständlich und wenig attraktiv vom Bahnhof Flawil über die Tannenstrasse und die Lindenstrasse zur Burgauerstrasse. Diese Linienführung bringt auch diverse Schwachstellen bei der Verkehrssicherheit mit sich, wie ein Auszug aus dem Geoportal «Kantonaler Langsamverkehr» zeigt. Die Schwachstellen resultieren aus der mangelnden Verkehrssicherheit und dem Verdrängungseffekt von Velofahrenden / Fussgängerinnen und Fussgänger. Bereits im Jahr 2014 hat die Gemeinde
Flawil eine Studie in Auftrag gegeben und mit den zuständigen Fachstellen des kantonalen Tiefbauamtes besprochen. Dabei soll zwischen dem Bahnhof Flawil und der Burgauerstrasse entlang der SBB-Gleise eine attraktive Verbindung für den Velo- und Fussverkehr entwickelt werden. In der Zwischenzeit wurde die Studie in einem Vorprojekt vertieft. Darin wird die Machbarkeit der neuen Wegverbindung für den Velo- und Fussverkehr bestätigt und insbesondere auch die jeweilige Betroffenheit der Grundstücke von SBB, Kanton St.Gallen sowie Privaten aufzeigt. Der Gemeinderat hat das vorliegende Vorprojekt genehmigt und eine öffentliche Mitwirkung durchgeführt. Zudem wurden die direkt betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer persönlich über das Bauprojekt informiert.

Hochwasserschutz Tüfibächli/Dorfbach: Projektierung

Mit der Abstimmung vom 7. März 2021 hat die Bürgerschaft das Hochwasserschutzprojekt mit der Gewässerführung über den Marktplatz abgelehnt. Der Gemeinderat hat das Abstimmungsergebnis analysiert. Aus Sicht des Rates handelt es sich beim Abstimmungsergebnis vor allem um einen Entscheid zur Linienführung, womit der Hochwasserschutz des Tüfibachs im bisherigen Bachverlauf realisiert werden muss (vgl. FLADE-Blatt vom 12. März 2021). Die zwischenzeitlich durchgeführte Expertise des Hochwasserschutzprojektes durch ein externes Ingenieurbüro konnte aufzeigen, dass das Hochwasserschutzprojekt Dorf- und Tüfibach unter Berücksichtigung der heutigen Linienführung optimiert werden kann. Die Empfehlungen des Ingenieurbüros betreffend Konzept, technischer Details und Kosten dienten als Basis für die öffentliche Ausschreibung der Planerleistungen für das revidierte Auflage- und Bauprojekt. Im Jahr 2022 wurde in der Investitionsplanung mit dem Investitionsbudget 2023 ein Kredit in der Höhe von 300’000 Franken für Planungskosten des Hochwasserschutzprojekts genehmigt. Zwischenzeitlich wurde die Expertise abgeschlossen und die Ausschreibung respektive die Vergabe der Planerleistungen durchgeführt. In den Jahren 2025 und 2026 ist die Ausarbeitung des Bau- und Auflageprojekts für das Hochwasserschutzprojekt vorgesehen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Finanzplan gibt einen Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der Gemeindefinanzen in den nächsten fünf Jahren. Dabei werden die finanziellen Auswirkungen von geplanten, aber noch nicht endgültig beschlossenen Massnahmen berücksichtigt. Hauptsächlich dient er den Behörden als Steuerungsinstrument. Im Gegensatz zum Budget hat der Finanzplan keine verbindliche oder
genehmigende Funktion. Er soll lediglich aufzeigen, wie sich der Haushalt der Gemeinde auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes entwickeln könnte. Zukünftige Rahmenbedingungen wie Bevölkerungswachstum, Inflation und Steuererträge werden dabei geschätzt miteinbezogen.

Die inskünftigen Abschreibungen sind mit dem Investitionsplan abgestimmt. So können Investitionsvorhaben einzelne Positionen in der Finanzplanung nachhaltig beeinflussen. Der Finanzplan zeigt, inwiefern der Finanzhaushalt ausgeglichen gehalten werden kann.

Dieses Planungs- und Führungsinstrument überarbeitet der Gemeinderat mit der Geschäftsleitung jährlich. Entsprechend dem Gemeindegesetz wird dieser der Bürgerversammlung zur Kenntnis vorgelegt. Er bildet die Basis zur Festlegung der strategischen Budgetziele. Der Finanzplan 2026-2030 beruht auf dem Kenntnisstand von August 2025.

Die Werte und Annahmen, welche für die Planung benutzt werden, sind teils schwer vorhersehbar, wie beispielsweise das Wirtschaftswachstum oder die Teuerung. Es versteht sich von selbst, dass sich die Rahmenbedingungen jederzeit ändern können.
Ausgangspunkt für die Finanzplanjahre 2027 bis 2030 bildet das Budgetjahr 2026. Für die Finanzplanung wird mit einem Durchschnittswert von 0.5 % für die Teuerung gerechnet. Die Abschreibungen erhöhen sich markant in den Planjahren aufgrund der neuen Investitionstätigkeit und der Fertigstellung von bestehenden Bauten. Die Entwicklung des Sachaufwandes ist moderat.

Die Schätzung der künftigen Steuererträge geht von einem Wachstum bei den Einkommenssteuern der natürlichen Personen von 2.5 % aus. Die Basis dafür bilden Angaben des kantonalen Steueramts sowie eine individuelle Beurteilung der Situation in Flawil. Um die künftigen Aufwendungen zu decken, sieht die Finanzplanung vor, dass der Steuerfuss ab 2027 auf 134 % erhöht wird.

Finanzplanung 2026 bis 2030 vs. 2025 bis 2029

Die im Budgetbericht 2025 aufgeführte Finanzplanung 2025 bis 2029 zeigt ein differenziertes Bild gegenüber der aktuellen Planung. Die grösste Abweichung ist im Bildungsbereich zu sehen. Im Vorjahr wurde für die Planjahre 2025 bis 2029 der Schulraumersatz einer allfälligen Sanierung des Vorderen und Hinteren Grundes mit 1,3 Millionen Fran-ken eingesetzt. Dies fällt in der aktuellen Planung weg, da nach heutigem Wissensstand Alternativen berücksichtigt werden können. Die Detailplanung wird nähere Auskunft dazu geben können.
Zudem wurden in der Planung 2025 bis 2029 für Strassensanierungen jährlich zusätzlich 0,6 Millionen Franken eingeplant. Mit der Aktivierung von grösseren Strassenprojekten im Investitionsplan 2026 wird auch für die Folgejahre mit einem tieferen Strassenunterhaltsbeitrag gerechnet, aufbauend auf dem Budgetjahr 2026. Der aktuelle Finanzplan enthält die präzisierten Werte.

Massnahmen zur Reduktion des Defizits

Der Gemeinderat hat im laufenden Jahr ein Kostenoptimierungsprogramm mit dem Namen «Fokus 2028» lanciert. Für das Budget 2026 konnten die kurzfristigen Massnahmen eingearbeitet werden. Die mittel- und langfristigen Massnahmen werden bei Realisierung zu einer weiteren notwendigen Ergebnisverbesserung beitragen.

Finanzpolitische Ziele

Die prognostizierten Ergebnisse im Finanzplan sind mit Vorsicht zu betrachten. Zum einen sind wie eingangs erwähnt verschiedene Einflussgrössen schwierig abzuschätzen und zum anderen können Massnahmen zur Resultatverbesserung eingeleitet werden.

Die finanzpolitischen Ziele sind:

• Investitionen: Im Durchschnitt über 5 Jahre 6 Millionen pro Jahr zu investieren. Dieses Ziel wird in den kommenden Jahren durch die bewilligten Projekte nach Abzug der Vorfinanzierungen erreicht. Aufgrund von Projektverschiebungen stehen die grossen Projekte im Jahr 2026 an.
  
• – Verschuldung: Die strategische Vorgabe für das Budget 2026 und die Planjahre bei der Verschuldung beträgt 200 Steuerprozent. Dieses Ziel wird nicht ganz erreicht werden, da in den Planjahren ein durchschnittlicher Satz von 215 % berechnet wird. Der Maximalwert wurde von der Gemeinde Flawil auf 250 % festgesetzt, was gemäss HRM1 einem mittleren Wert entspricht (Bandbreite zwi-schen 50 % bis 400 % gilt als mittlerer Wert).
  
• – Der Cashflow auf Stufe Gemeindetätigkeit wird ab dem Jahr 2026 nach aktueller Planung wieder positiv sein. Dieser kann zur Finanzierung von eigenen Investitionen verwendet werden.
  
• – Ein ausgeglichener Haushalt ist ohne die Reserven mit der aktuellen Ausganslage kurzfristig kaum realistisch.

Nebst Möglichkeiten zu Kosteneinsparungen und Ertragssteigerungen werden die Prozesse durchleuchtet und wo notwendig angepasst. Im Weiteren muss mit einer weiteren, bereits im Vorjahr angekündigten Steuerfusserhöhung im 2027 auf 134 % gerechnet werden.

Fazit

Die Finanzplanung stellt für die Gemeinde Flawil ein zentrales Steuerungsinstrument dar. Durch Transparenz können notwendige Massnahmen rechtzeitig eingeleitet und Fehlentwicklungen korrigiert werden. Da Prognosen sowohl besser als auch schlechter ausfallen können als erwartet, hat die langfristige Planung und strategische Finanzpolitik für den Gemeinderat eine entscheidende Bedeutung. Die bereits vom Gemeinderat verabschiedeten, sowie die sich in Vorbereitung befindenden Massnahmen gilt es, weiter zu entwickeln und konsequent umzusetzen, um die Finanzkennzahlen der Gemeinde Flawil nachhaltig zu stabilisieren.